Begegne dem, was dich am meisten ängstigt, und die Angst darüber wird verloren gehen. Denn du bist es selbst, der die Angst nährt.
Begegne deinem Monster, schau ihm in die Augen. Auch die bedrohlich anmutenden Wesen wollen am Ende gewürdigt werden in ihrem Sein und werden zahm, wenn sie sich gesehen fühlen.
Es gibt in der Mythologie das Phänomen der Heldenreise. Selbst in der Kindergeschichte von Michael Ende „Jim Knopf und die Wilde 13“ wird am Ende die Transformation des Drachen „Frau Mahlzahn“ beschrieben. Sie erklärt, dass Drachen nur deswegen so schrecklich seien, damit sie besiegt würden. Aber viele Menschen töten sie dabei. Jene, die den Drachen besiegen und ihn leben lassen, helfen dem Drachen dabei sich zu verwandeln. Frau Mahlzahn wird ein goldener Drache, der gutmütig und heilbringend der Welt und den Menschen danach zur Seite steht.
Das ist eine schöner Vergleich zur Dynamik, wenn wir es schaffen, uns mit unseren Ängsten so auseinanderzusetzen, dass wir sie uns anschauen und die innere Essenz dessen erkennen können.
Das, was es kaum aushaltbar sein lässt, ist selten die Situation an sich, sondern die Art, wie wir uns dazu positionieren. Wenn wir die Angst meistern, entdecken wir meistens Ressourcen, die hier verborgen lagen und uns nun zur Verfügung stehen.
In der Heldenreise zieht der Held los, um die Bedrohung abzuwenden. Er ist reinen Herzens, treu mit sich in Verbindung, und ist deshalb gut geführt, mit unterstützenden Helferwesen an seiner Seite, die ihn in schwierigen Situationen helfen. Er weiß, dass die Reise, die er geht, nicht für ihn selbst ist, sondern für sein gesamtes Volk. Man könnte meinen, er hat keine Wahl, doch sehe ich darin vielmehr die einzigartige Möglichkeit, die ihm geboten wird, seine Potentiale komplett zum Tragen und Wirken zu bringen. Er trifft am Ende auf die Bedrohung, meist dargestellt, als Monster, Drache oder Feind. Der Held bezwingt den Drachen, indem er ihm ins Auge schaut. Er taucht ein in seine Welt, ein dickes Band wird geknüpft. Er begreift seine unendliche Weite seiner Seele durch den Blick in die Augen des Drachen. Beide werden dadurch Eins und der Held gewinnt die Fähigkeit, den Drachen zu reiten. Der Drache folgt den Anweisungen des Helden von nun an und die Bedrohung ist zu einer ungeheuren Ressource und Kraft geworden.
Es gibt eine Serie für Kinder, die mein Sohn gerade super interessant findet: Ninjago. Man kann davon halten, was man will. Aber in einer Folge gab es die Aufgabe herauszufinden, wie man seinen Feind am besten besiegt.
Und? Hast du eine Idee? Nimm dir gerne einen Augenblick Zeit, darüber zu kontemplieren, wie du einen Feind am besten besiegen würdest. Es gab viele Ideen, Ihn töten, erschlagen, entwaffnen...
Die Antwort des Zen Meisters lautete, nachdem die Schüler den ganzen Tag verschiedene Methoden probiert hatten ihren imaginären Feind zu besiegen: "Du musst ihn dir zum Freund zu machen."
Da steckt eine solch tiefe Weisheit drin, die wir auf sämtliche Bereiche unseres Lebens und unserer eigenen Entwicklung übertragen können.
Wie kannst du also deine Angst zu deinem Freund machen?
Was müsste geschehen, damit du eine neue Perspektive auf deine Ängste erhältst, eine Perspektive, die dich aus der Starre herausholt und dich eher herausfordert aus dir selbst herauszuwachsen. Wir wachsen, indem wir etwas neues machen, uns überwinden etwas zu tun, das wir vorher nie gewagt haben.
Das Wachsen aus der Komfortzone heraus bedeutet sich dem Unangenehmen zu stellen, mithilfe einer neuen Perspektive, einer anderen Draufschau, als die man gewohnt war.
„Was wäre diesen Schritt zu wagen, den du am meisten fürchtest, wenn dieser sicher und inspirierend ist? Was würde daraus resultieren?“
„Was bist du in Gefahr zu verlieren, wenn du diesen Schritt gehst, aber für was lohnt es sich?“
Das Monster, den Feind, den Drachen transformieren wir, wenn wir die Situation zu Ende bringen und sie nicht unfertig zurücklassen. Oftmals werden Ängste kreiert, weil es eine Situation gab, die nicht zu Ende geführt wurde und der Geist diese dann zu Ende spinnt in der Hoffnung, diese abzuschließen.
Eine Klientin erkannte in einem Workshop, dass die Panik, die aufsteigt immer an das Außen gekoppelt ist. Und wenn sie sich ganz auf sich einlässt, und ihrem eigenen inneren Flow folgt, die Panik sich schier auflöst, sich nicht mehr halten lässt. Sie hatte jedoch auch immer Angst in sich hineinzuschauen. Ihre Angst war also gleichzeitig zu ihrem größten Lehrmeister geworden, die Angst vor sich sich zu überwinden.
Latente Phasen, in denen wir die Ängste zu verdrängen vermögen, können eine Weile gut gehen, doch irgendwann werden sie sich zeigen und werden akut. Dann kann es Schaden bringen, wenn wir nicht bereit sind uns dem Schatten zu stellen mit offenem Herzen und dem Willen loszulassen und neue Wege zu probieren.
Verantwortung gegenüber der eigenen Seele, dass diese sich ausdrücken darf, heißt, alles, was an Hindernissen sich zeigt dankbar anzunehmen, in dem Wissen, dass dieses die Seele wie einen Diamanten schleift. Der Held wird erst ein Held, indem er sich auf den Weg wagt und dem Drachen auch bereit ist zu begegnen. Er wird nicht als Held geboren. Seine Taten bringen ihn dahin. Und die Hindernisse, die er schafft zu überwinden, wo andere keine Perspektiven sehen, lassen ihn in sein höchstes Potential wachsen. Jedes überwundene Hindernis ist die Transformation, etwas „Schlechtes“ in etwas „Positives“ oder „Neutrales“ überwunden zu haben.
Das, was das Hindernis als schlecht bewertet, ist nicht das Hindernis selbst, sondern, wie wir uns dazu positionieren. Dies wiederum hängt davon ab, womit wir uns identifizieren.
Identifizieren wir uns mit etwas, das sagt „Oh, das kann ich nicht, weil..“ ist das ein Ausdruck einer Limitierung, die am Ende eine Angst ausdrückt, mit der wir identifiziert sind. Sich seiner tiefsten Ängste bewusst zu werden und spielerisch einen Plan B zu entwickeln, kann helfen, Identifikationen loszulassen, was wiederum zu mehr Freiheit führt. Denn Identifikationen machen es oft schwer offen für Neues zu sein. Offen für Neues sein ist jedoch eine unheimlich starke Ressource, die menschliche Entwicklung erst möglich macht.
Was sind also deine Ängste in Bezug auf dein höchstes Potential?
Erlaube sie zu erkunden, sie zu fühlen und ihnen Raum zu geben.
Und dann frage dich: sind es die Ängste, mit denen ich mich ab jetzt identifizieren möchte oder ist es mein Potential, mit dem ich mich identifizieren möchte?
Wenn es die Angst ist, dann verändere nichts und bleibe in deinen Gewohnheiten.
Wenn es deine Potentiale sind, dann frage dich: Was ist es, von dem ich ausgehe, dass es niemals anders sein wird? Das gibt dir Aufschluss über Komfortzonen, die sich unbewusst versuchen aufrecht zu halten. Und genau hier, stelle dir vor, dass du deinen Blick weitest und öffnest, und dir erlaubst darauf mit einer anderen Perspektive zu schauen. Wie würde dein Vater, deine Mutter, oder eine andere dich prägende Person aus deinem Umfeld damit umgehen? Wie würde Arnold Schwarzenegger damit umgehen?
Und frage dich, ob es dir möglich ist, es einmal auch so zu probieren, wie derjenige, der das erfolgreich umsetzen würde.
Ich wünsche dir viel Spaß und Freude beim Entdecken <3
Ich freue mich, von Dir zu hören.
Dana Stechow
Zwinglistr. 5
10555 Berlin
E-Mail:
praxis@danastechow.de
Telefon:
0176/34680612
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